Die mittelalterliche Gemeinde Ettenheim wurde 1349 vernichtet. Im 17. Jahrhundert entstand eine neue Gemeinde, deren Höchstzahl 1890 mit 92 Personen erreicht wurde. 1933 gab es in Ettenheim an jüdischen Geschäften und Gewerbetreibenden ein Manufakturwaren- und ein Woll- und Kurzwarengeschäft, zwei Viehhandlungen, eine Metzgerei, die Gastwirtschaft "Zur Krone" sowie eine Rechtsanwaltspraxis.
In der NS-Zeit kamen von den 1933 in Ettenheim wohnhaften 31 jüdischen Personen mindestens vier ums Leben.
Die Ettenheimer Synagoge (Alleestraße 22) wurde 1881 eingeweiht. Ihr Architekt war der Gewerbelehrer Wendelin Enderle. Sie zeigt eine Mischung klassizistischer Formen mit Anlehnungen an die Renaissance und die Romanik. Die Synagoge wurde bis in die Mitte der 1920er-Jahre regelmäßig zu Gottesdiensten genutzt, danach nur noch gelegentlich.
Am 10. November 1938 zerstörten SA-Männer und andere Ettenheimer NS-Parteiangehörigen die Inneneinrichtung der Synagoge und verbrannten einen Großteil der Kultgegenstände. Das Gebäude wurde am 23. Dezember 1938 an den benachbarten Gewerbebetrieb G. Riegger oHG verkauft, der es 1939 zu einem Wohn- und Geschäftshaus umbauen ließ. Beim Umbau wurden die Außenwände weiterverwendet; die Anordnung der Fenster blieb erhalten. Die Giebel wurden entfernt und ein Walmdach aufgesetzt. Die Fensterrahmungen und das Portal verschwanden gleichfalls.