Der Zeitstrahl dokumentiert mit vielen Fotos die Geschichte der Synagogen von Kippenheim von den Anfängen im frühen 18. Jhdt. über den massiven Umbau nach dem Krieg bis zur Rekonstruktion und Renovierung 1986 und 2003. Das 9m lange und 45 cm breite Band zieht sich der an der verputzten Nordwand im ehemaligen Betsaal im Erdgeschoss entlang. Es wurde ergänzt mit Daten und kurzen Informationen der allgemeinen politischen Situation.
1850/52 | Bau der dritten Synagoge nach Entwürfen von Georg Jakob Schneider (1809 - 1883). |
10.01.1938 | Die Synagoge wird im Zuge des Novemberpogroms von Ange hörigen der Lahrer Gebietsführerschule der Hitler-Jugend im Innern verwüstet. Die jüdischen Männer werden für Wochen im KZ-Dachau festgehalten. |
1950 | Der Kippenheimer Bürgermeister Anton Fritschmann (1904-1996) erwirbt das Anwesen und betreibt dort eine Werkstatt zur Herstellung von Hohlblocksteinen. |
1956 | Der „Landwirtschaftliche Konsum- und Absatzverein" kauft; das Synagogengebäude. Er lässt die Türme kappen, die Rundbögen an den Fenstern sowie die Rosetten zumauern, so dass die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes als Synagoge kaum mehr zu erahnen ist. |
1965 | Der Züricher Jude Leopold Weil (1905-85) macht die unwürdige Nutzung des Gebäudes öffentlich. Die Sendung Panorama des Norddeutschen Rundfunk Hamburg macht die Diskussion um die ehemalige Synagoge Kippenheim bundesweit bekannt. |
09.11.1983 | Der Kreisjugendring Ortenau organisiert eine erste Gedenkveranstaltung vor der ehemaligen Synagoge |
30.11.1983 | Die Gemeinde Kippenheim erwirbt das Synagogengebäude und lässt die Außenfassade wiederherstellen. Dabei orientiert man sich an historischen Fotoaufnahmen. |
1996 | Gründung des Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V. |
1998 | Die Gemeinde Kippenheim und der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V. lassen in der Eingangshalle eine Gedenktafel für die 33 jüdischen Kippenheimer Opfer des NS-Regimes anbringen. |
1999 | Der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V. pachtet unentgeltlich die ehemalige Synagoge. |
2002 | Veröffentlichung des Buches „Gedächtnis aus Stein - Die Synagoge in Kippenheim 1852-2002" durch den Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V |
2003 | Der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V. lässt eine aufwändige Innenrenovierung vornehmen. Die Zwischendecke werden entfernt und Emporen eingezogen. |
2010 | Auf den Längsemporen wird die Dauerausstellung zur Geschichte und Kultur der Ortenauer Landjuden und im Betsaal der Zeitstrahl eingerichtet |