Die Maße der neuen 5ynagoge betragen 10,63 Meter in der Breite, 18,41 Meter in der Linge und 12,32 Meter in der Höhe (ohne Gesetzestafeln). Sie steht nicht in der Flucht der benachbarten Hauser, sondern eine Baubreite nach hinten versetzt. Ihre optische Präsenz wird erst deutlich, wenn man sich ihr von der gegenüberliegenden Straßenseite her nähert. Die Betrachter und Betrachterinnen werden zuerst den Gesamteindruck wahrnehmen, der von der als Doppelturmfassade gegliederten Westfront und seiner romanischen Formensprache bestimmt wird. Die beiden aus der Gebäudeflucht heraustretenden Turmstümpfe, enden oben in einem kräftigen Zinnenkranz. Sie sollen an die Säulen des Jerusalemer Tempels Jachin und Boas (1 Könige 7,21) erinnern. Eine breite, mehrstufige Eingangstreppe an der Westfront führt durch einen in der Mitte leicht erhöhten Dreifachbogen in das Gebäude. Die Dreigliederung des Portals wird im dreiteiligen Rundbogenfenster im Obergeschoss fortgeführt.
Ein als Rosette gestaltetes Maßwerkfenster mit einem sechseckigen Stern (Davidstern) ziert den oberen Teil der Westfassade. Es versinnbildlicht den Wunsch: Israel soll blühen wie eine Rose" (Hosea 14,6).
Der Mittelteil schließt mit einem dreieckigen Giebel ab, auf dessen Spitze die Gesetzestafeln stehen. Die Tafeln sind Nachbildungen und tragen keine Inschrift. Auf den im November 1938 vorm Giebel gestoßenen Originaltafeln standen in Gold gefasst die hebräischen Anfangsworte der Zehn Gebote. Die Zinnen der benachbarten Turmstümpfe wirken wie eine Kombination von Rundbogen- und Kerbzinnen und wiederholen die Gesetzestafelform in kleinerem Maßstab.
Zur optischen Gliederung trägt auch die Verwendung zweier Sandsteinarten bei, wie dies bei Staatsbauten im 19. Jahrhundert üblich war: Aus gelbem Sandstein sind die Fassaden gemauert, aus rotem Sandstein die Friese, die Strebepfeiler, die Rosetten und die Fassungen der Fenster.
Die großen rundbogigen Fenster an den Längsseiten sind auf die beiden Stockwerke verteilt und bilden außen die innere Doppelgeschossigkeit ab. Dieses Gliederungssystem verwandte Georg Jakob Schneider bei allen seinen Landsynagogen und bei der ebenfalls von ihm erbauten Schmieheimer Kirche. In der Ostmauer auf der Rückseite der Synagoge lasst eine große Rosette Licht in den Betsaal.