Die jüdische Gemeinde Kehl

Erst ab 1862 durften sich jüdische Personen in Kehl niederlassen. 1875 zählte man neun, 1880 bereits 90 in Dorf und Stadt Kehl. 1905 wurde die Höchstzahl jüdischer Einwohner mit 156 Personen erreicht. Sie betrieben eine Anzahl von Handelsgeschäften und Gewerbebetrieben (darunter eine Sack- und Deckenfabrik, eine Getreide-, Mehl- und Futtermittelgroßhandlung, Textilwarenhandlungen, Viehhandlungen). Der jüdische Arzt Dr. Karl Rosenthal übte bis 1938 seine Praxis aus (1944 in Auschwitz ermordet). Mindestens 38 Kehler Juden sind zwischen 1933 und 1945 umgekommen. 1889 ließ die 1881 gegründete jüdische Gemeinde Kehl an der Ecke Schul-/Kasernenstraße eine Synagoge erbauen.

 

Bereits 1934 oder 1937 soll ein Anschlag auf die Kehler Synagoge unternommen worden sein. Am Nachmittag des 10. November 1938 drangen SS- und Gestapo-Männer in die Synagoge ein und zerstörten die rituellen Gegenstände. Danach verkaufte die israelitische Gemeinde das Synagogengebäude zwangsweise für 3.300 RM an die Stadt, die es 1939 abbrechen ließ.

 

Nach 1945 wurde das Synagogengrundstück neu bebaut. Seit 1983 befindet sich an der Nordmauer der evangelischen Friedenskirche eine Gedenktafel für das Schicksal der jüdischen Gemeinde und der Synagoge.

 

1991 ließ die Stadt Kehl ein Mahmal in Form einer Stele an dem Platz aufstellen, wo nach der Pogromnacht die jüdischen Männer aus Kehl und Umgebung gefangen gehalten und misshandelt wurden (Platz neben der ehemaligen Stadthalle).

 

Mit den beiden Straßenbennenungen Dr. Rosenthal-Weg und der Lazarus-Mannheimer-Straße erinnert die Stadt Kehl an zwei prominente Mitglieder der jüdischen Gemeinde Kehl.

 

Die Toten der jüdischen Gemeinde Kehl wurden zunächst in Freistett beigesetzt. 1924 wurde ein eigener Friedhof als Teil des allgemeinen städtischen Friedhofs (Friedhofstraße) angelegt, der bis zur Gegenwart belegt wird (Fläche 6,08 ar).

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