Die jüdische Gemeinde Altdorf

Die Entstehung der jüdischen Gemeinde Altdorf geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wur­de um 1839 mit 289 Personen erreicht. In der NS-Zeit kamen von den 1933 in Altdorf wohnhaften 51 jüdischen Personen mindes­tens 22 ums Leben.

 

Die Altdorfer Synagoge ist 1868 eingeweiht worden. Sie war im mau­rischem Stil erbaut. Cha­rak­te­ris­tisch war das drei­teilige Portal mit drei großen Hufeisen­bo­gen, die teilweise noch erhalten sind.

 

Beim Pogrom im November 1938 demolierten am Mittag des 10. No­­vembers SA-Männer und weitere NS-Parteiangehörige die jüdi­schen Häuser und die Synagoge, dabei wurden auch die steinernen Gebotstafeln vom Giebel gestürzt.

 

Im Oktober 1952 begann die Gemeinde Altdorf mit dem Um- und Ausbau der ehemaligen Synagoge zu einem Fabrik­ge­bäude. Die charakteristischen Fenster verschwanden und wurden durch recht­ecki­ge Fabrikfenster ersetzt. Der linke und rechte Ein­gang wurde zu­­gemauert und der mittlere vergrößert. Die Por­tal­in­schriften wur­den abgeschlagen. Auf Emporenhöhe wurde im In­ne­ren eine Zwi­schen­decke eingezogen. 1970 verkaufte die Gemeinde Altdorf das Gebäude an einen örtlichen Gewer­be­betrieb, der an der Westseite einen Vorbau anbringen ließ. 1962 sollte auf Wunsch des Israeliti­schen Ober­rates Karls­ruhe eine Gedenktafel angebracht werden, doch wurde dies vom Gemeinderat abgelehnt. Erst 1998 wurde eine Tafel angebracht.

Das Gebäude birgt heute ein Atelier und eine Kunsthalle.

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Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V.
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