Vorhalle

Bevor die Gottesdienstbesucher die Synagoge betraten, hatten sie die Vorhalle zu passieren. Von dort aus gelangten die Männer durch eine hohe Doppeltür in den Betsaal und die Frauen (über die Treppenhäuser der Türme auf die Emporen. Vor der Emanzipation erfolgte der Besuch des Gottesdienstes nach Geschlechtern getrennt über separate Zugange. Auf die Beibehaltung dieser Tradition bestand der Schmieheimer Rabbiner Roos, als er im November 1846 ein Gutachten für die Ruster Synagoge erstellte: „Die Eingänge zu den Treppenhäusern sollen, womöglich nicht in der Vorhalle, sondern von außen derselben angebracht werden.” Doch weder bei der Ruster noch bei der Kippenheimer Synagoge wurde seine Forderung aufgegriffen - ihr nachzugeben, hätte künstlerische und finanzielle Probleme aufgeworfen und wohl auch der Ausrichtung dieser Gemeinden widersprochen. Die Vorhalle hatte im Gegenteil die Aufgabe, als gemeinsamer Eingang für die ganze Familie zu dienen, wie es dem bürgerlichen Denken der meisten Juden in der Biedermeierzeit entsprach.

In der Vorhalle erinnern Tafeln an die Renovierungen des Synagogengebäudes in den Jahren 1911 und 1986. Die Renovierung 1911 war wegen Wasserschäden notwendig geworden. Dabei wurde die ursprüngliche Bemalung der Synagogenwinde und der Decke mit neuen Mustern übermalt. Zur Finanzierung der Renovierung trugen neben einem kommunalen Zuschuss auch Spenden abgewanderter Kippenheimer Juden bei. Ihre Namen sind auf der Tafel von 1911 aufgeführt. Sie hatten für diesen Zweck der Gemeinde ihre Synagogenplätze zur Verfügung gestellt, die diese versteigern lief.

 

Der Sternenhimmel im Deckengewölbe der Vorhalle erinnert an die Verheißung Gottes an Abraham, als dieser ihn anwies, mit der Opferung seines Sohnes Isaak innezuhalten: „Weil du solches getan hast und hast deines eigenen Sohnes nicht verschont, will ich deine Geschlechter segnen und mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres ..." (1. Mose 22,17, vgl. auch 1, Mose 15,5)

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