Konzept der Innenrenovierung 2003

Seit seiner Gründung im Jahre 1996 lädt der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V. zu unterschiedlichen Veranstaltungen in die ehemalige Synagoge ein, in den Jahren vor der Innenrenovierung (2003) allerdings nur unter sehr provisorischen Bedingungen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kippenheim, dem Landesdenkmalamt und den Lahrer Architekten Georg Heer und Johannes Platt entwickelte der Verein ein Baukonzept, das sich einerseits an denkmalpflegerischen Standards orientierte und andererseits den Zielsetzungen einer Gedenkstätte gerecht werden wollte. Dabei sollten die Spuren der Geschichte und damit die unterschiedlichen Verwendungszwecke seit der Erbauung des Gebäudes so weit wie möglich sichtbar bleiben. Deshalb wurden die Wandmalereien lediglich restauratorisch gesichert und nicht wiederhergestellt. So ist die Ehemalige Synagoge heute ein „verletztes" Gebäude, das bei einem Besuch Fragen aufwirft.

Ursprünglich war vorgesehen, nur ein Segment der 1957 eingezogenen Zwischendecke zu 6ffnen, um die Rosette in der Ostwand von unten her sichtbar zu machen. Letztendlich entschloss sich der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V. aus didaktischen und denkmalpflegerischen Erwägungen heraus für ihre Entfernung. Die neuen Emporen wurden modern gestaltet, das Fehlen der alten wird dadurch deutlich.

Der Wiedereinbau von Emporen betont den ursprünglichen sakralen Charakter des Gebäudes, der durch Wiederherstellung der Außenfassade 1986/87 3uferlich bereits vorgegeben war. Fr die Besucherinnen und Besucher wird auf diese Weise deutlich, wie die ehemalige Synagoge im Inneren einst aussah - es wird augenscheinlich, dass es ein Ort des Gebetes und der Andacht war, das 1938 von den Nationalsozialisten geschändet und danach immer weiter entstellt wurde.