Veranstaltungsprogramm 2023
DO 15. Juni, 19.00 Uhr: Davidstern und Lederball
Vortrag von Uwe Schellinger: Juden im Fußball und jüdischer Fußball in Südbaden
Bis 1933 waren Menschen jüdischer Herkunft ein selbstverständlicher Teil der deutschen Fußballkultur. Juden waren gefeierte Spieler, geachtete Funktionäre und großzügige Förderer und Fans in ihren Vereinen. Ohne sie wäre der schnelle Aufstieg Deutschlands zu einer Fußball-Großmacht unmöglich gewesen.
Mit der Machtübernahme der NSDAP wurde diese Vielfalt jäh zerstört. Die jüdischen Spieler wurden bereits seit dem Frühjahr 1933 aus ihren Klubs ausgeschlossen und vielfach bis in die jüngste Vergangenheit hinein vergessen.
Eintritt frei, Spenden werden erbeten
SO 2. Juli, 11.00 Uhr: Radtour Jüdischer Kulturweg
Die südliche Ortenau war eines der jüdischen Zentren Badens. Von diesem einst reichen jüdischen Leben zeugen heute noch ehemalige Synagogen und jüdische Friedhöfe und andere bauliche Spuren in den sogenannten „Judendörfern" zwischen Offenburg und Ettenheim. Besucht werden u. a. die Offenburger Mikwe und die neu konzipierte Gedenkstätte "Salmen", der Diersburger „Judenfriedhof' und die ehemalige Synagoge Kippenheim. Die Tour ist Teil des geplanten „Jüdischen Kulturwegs am Oberrhein", der bedeutende Stätten des Judentums entlang des Rheins verbinden soll. Sie findet in Kooperation mit dem Museum im Ritterhaus Offenburg statt.
Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Museum im Ritterhaus in Offenburg um 10 Uhr. Unterwegs wird eine Vesperpause in Friesenheim eingelegt. Die Tour endet gegen 16.30 Uhr in Kippenheim, Rückfahrt in Eigenregie oder mit dem Zug über den Bahnhof Orschweier bzw. Lahr. Geleitet wird die Tour von Valerie Schönenberg (Museum im Ritterhaus) und Jürgen Stude (Förderverein). Die Teilnahme ist kostenlos. Männer werden gebeten eine Kopfbedeckung mitzubringen. Anmeldung und Information Museum im Ritterhaus, Tel.: 0781-822577.
DI 11. Juli, 19.00 Uhr : Zeitzeugenvortrag Sonja Mühlberger
Im Zentrum der Veranstaltung steht das jüdische Exil in Shanghai. Zu einer Zeit, als die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger ausgegrenzt, verfemt, verfolgt und ermordet wurden, war Shanghai ein Zufluchtsort für fast 20 000 Menschen; ein Ort des Überlebens und ein Kapitel aus der deutsch jüdischen und der chinesischen Geschichte, das viel zu wenig bekannt ist.
Einführen in die Thematik wird der Freiburger Historiker Prof. Dr. Martin. Ein kurzer Filmausschnitt aus dem alten Shanghai soll gezeigt werden. Frau Sonja Mühlberger, 1939 als Tochter Berliner Juden als Sonja Krips in Shanghai zur Welt gekommen und dort mit der Familie bis 1947 lebend, wird einen circa halbstündigen Vortrag halten. Frau Mühlberger ist vielgefragte Zeitzeugin und wurde mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihren jahrzehntelangen Einsatz für die Erforschung und Aufarbeitung des jüdischen Exils in Shanghai ausgezeichnet und geehrt. Moderiert wird der Austausch von Frau Dr. Christine Althauser, Beirätin des China Netzwerk Baden-Württemberg, In einer abschließenden Runde soll das Publikum mit Anmerkungen bzw. Fragen in den Austausch einbezogen werden.
In Kooperation mit dem China Netzwerk Baden-Württemberger e.V. und dem Konfuzius Institut Freiburg. Eintritt frei - Spenden werden erbeten
SO 8. Oktober, 11.00 Uhr : "Steine gegen das Vergessen" - Stolpersteine in Kippenheim
Der Künstler Gunter Demnig hat in den 1990er-Jahren das Kunst- und Geschichtsprojekt "STOLPERSTEINE" gestartet. Diese Stolpersteine sollen an Menschen erinnern, die unter der NS-Diktatur gelitten haben oder ihr zum Opfer fielen. Die Steine tragen den Namen der Opfer und werden vor deren einstigen Wohnungen von Gunter Demnig persönlich verlegt. Die Aktion begann in Berlin, mittlerweile gibt es in über 1.000 Gemeinden in 24 Ländern Europas solche Stolpersteine. Auch in Kippenheim gibt es 26 Stolpersteine. Die Führung unter der Leitung von Jürgen Stude sucht diese Stolpersteine in Kippenheim auf und erinnert an die jüdischen Familien, die hier gelebt haben und an ihr Schicksal. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung mit der VHS Kippenheim.
SO 15. Okt., 1700. Uhr: Konzert mit dem Leonard-Cohen-Project
"Songs Of Love And Hate" ist ein Studio-Album des kanadischen Musikers und Schriftstellers Leonard Cohen aus dem Jahr 1971. „Love an Hate“ zieht sich wie ein roter Faden durch beinahe alle Werke des Musik-Poeten. Deshalb machten die Musiker Jürgen Gutmann (Gitarre, Gesang) und Manuel Dempfle (Gitarre, Gesang) zum Titel der ersten gemeinsamen Produktion ihres Leonard-Cohen-Projects. Dabei konzentrieren sich vor allem auf die frühen Lieder von Leonard Cohen in ihrer schmerzlich-schönen Hommage an den großen und unvergessenen Musik-Poeten. Dabei verzichten sie bewusst auf jegliche Showelemente und ahmen diesen nicht nach, sondern lassen seine Musik für sich sprechen, ergänzt mit ausgewählten Liedern von Freunden und Zeitgenossen Cohens wie Simon&Garfunkel oder Bob Dylan und erzählen über die Songs und über Cohen selbst.
Eintritt frei - Spenden werden erbeten,
Reservierungen: Jürgen Stude, 078707-957612, juergen.stude@t-online.de
DO 9. November, 18.00 Uhr: Prof. Dr. Ulrich Herbert : Woher kam der Judenhass? Antisemitismus in Deutschland, 1890 bis 1938
Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte nicht Deutschland zu den Hochburgen des Antisemitismus, sondern eher Russland oder sogar Frankreich. Wie kam es, dass sich dies innerhalb von nicht einmal 35 Jahren so sehr veränderte, dass mit den Nationalsozialisten die judenfeindlichste Partei des Kontinents in Deutschland an die Macht gelangte? Dieser Frage spürt der Vortrag „Woher kam der Judenhass? Antisemitismus in Deutschland 1890 bis 1938“ von Prof. Ulrich Herbert (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau) nach. Die Veranstaltung findet statt in der Aula des St. Ursula Gymnasiums in Freiburg Eisenbahnstraße 45