Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V.

 

Der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V. ist Träger der Gedenk-, Lernund Begegnungsstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim.

 

Der 1996 gegründete Verein orientiert seine Arbeit an den drei Aspekten Erinnern - Lernen - Begegnen.

 

In der Erinnerungsarbeit machen die Berichte von Zeitzeugen einen wichtigen Bestandteil des Veranstaltungsprogramms des Fördervereins aus. Die Synagoge ist mittlerweile ein anerkannter Lernort für Schule, Erwachsenenbildung und Jugendarbeit. Dazu werden auch Führungen durch die Ehemalige Synagoge, den Friedhof in Schmieheim und das jüdische Kippenheim für Schulklassen und für Erwachsenengruppen angeboten. Mit seinem vielfältigen Programm und durch eine breite kulturelle Nutzung der Ehemaligen Synagoge durch Künstler und Musiker will der Förderverein unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und Begegnung initiieren. Damit möchte er einen zukunftsorientierten Beitrag zu mehr Dialogbereitschaft und Toleranz in der Gesellschaft leisten.

 

Der Förderverein ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg, die durch die Landeszentrale für politische Bildung unterstützt wird. Studienfahrten für Schüler- und Jugendgruppen nach Kippenheim fördert das baden-württembergische Kultusministerium.

 

Ausstellung Deportationsfotos

Frühjahr-Sommer-Ausstellung; „… von der Bevölkerung kaum wahrgenommen“. Fotografien zur Deportation der badischen Jüdinnen und Juden nach Gurs am 22. Oktober 1940

 

 

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Das Foto zeigt die Abholung des Ehepaars Auerbacher. Quelle: Jüdisches Museum Berlin

Menschen haben hingesehen, sie haben sogar Fotos von der Deporation gemacht. Diese Fotos widersprechen der Aussage des Chefs der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes Reinhard Heydrich, wonach die Deportation der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion „von der Bevölkerung kaum wahrgenommen“ worden sei. Diese Fotos sind Zeugnisse. Zeugnisse dafür, dass es Zeugen gab, dass das Unrecht, am helllichten Tag passierte, dass die Menschen hinsahen, nur um danach schnell wegzusehen.

Warum gibt es dennoch so wenig Bilder? Es gab kein direktes Fotografieverbot, jedoch haben die Präsenz von Polizei und Gestapo allein wohl häufig den gleichen Zweck erfüllt. „Irgendwie war es verboten“, es fühlte sich auf alle Fälle verboten an und wurde deshalb unterlassen. Zudem waren Fotoapparate damals nicht sehr verbreitet, nicht jeder hatte ein Smartphone in seiner Hosentasche

 

Erstmals werden alle bislang bekannten Aufnahmen aus Baden (Bretten, Bruchsal, Gailingen, Kippenheim, Lörrach Tauberbischofsheim und Weingarten) gemeinsam gezeigt.

Am 22. Oktober 1940 wurden über 6.400 badische und saarpfälzische Jüdinnen und Juden im Auftrag der NSDAP-Gauleiter Robert Wagner und Josef Bürckel abgeholt und nach Frankreich verschleppt. Mancherorts in Baden wurde fotografiert, in Bruchsal sogar gefilmt. Ganz entschieden widersprechen diese visuellen Zeugnisse der Aussage des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich, wonach die Deportation der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion „von der Bevölkerung kaum wahrgenommen“ worden sei. Die Ausstellung kann bei öffentlichen Führungen und von Mai bis September 2024 an den Sonntagen zwischen 14 und 17 Uhr besichtigt werden.

 

SO 26. Mai, 17.00 Uhr sowie 25. September 17.00 Uhr: Führungen durch die Ausstellung „von der Bevölkerung kaum wahrgenommen …..“ Deportationsfotos aus Baden in der Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim

 

 

 

Abholung der Familie Maier in der Querstraße. Quelle: Jüdisches Museum Berlin

Erstmals werden alle bekannten Aufnahmen aus Baden (Bretten, Bruchsal, Gailingen, Kippenheim, Lörrach Tauberbischofsheim und Weingarten) gemeinsam gezeigt. Am 22. Oktober 1940 wurden über 6.400 badische und saarpfälzische Jüdinnen und Juden im Auftrag der NSDAP-Gauleiter Robert Wagner und Josef Bürckel abgeholt und nach Frankreich verschleppt. Mancherorts in Baden wurde fotografiert, in Bruchsal sogar gefilmt. Entschieden widersprechen diese Fotos der Aussage des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich, wonach die Deportation der sogen. Wagner-Bürckel-Aktion „von der Bevölkerung kaum wahrgenommen" worden sei.

 

 

SO 16. Juni, 17.00 Uhr : Rundgang durch Kippenheim zu den Stationen der Deportation anhand der Fotos aus der Ausstellung.

Max Josef Metzger (Foto privat)

Seligsprechung von Max Josef Metzger (1887-1944) zeichnet sich ab.

Das neue virtuelle Gedenkbuch im jüdischen Museum Emmendingen jetzt auch im Netz

Zu der Entscheidung erklärte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger am Freitag (15.03.): „Diese Entscheidung (   ) macht den Weg endlich frei für die Seligsprechung. Darauf haben viele Menschen in der Erzdiözese Freiburg lange gewartet. Rom würdigt damit einen Verfechter des Friedens und Gegner des Nationalsozialismus. Max Josef Metzger hat sich in finsteren Zeiten für Menschlichkeit eingesetzt, als viele andere schwiegen. Damit ist er für uns ein Vorbild, sich für den Frieden in unserem Land wie in der Welt zu engagieren.“

Seine Erfahrungen als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg hatten Max Josef Metzger zu einem radikalen Pazifisten gemacht. Wegen seiner vielfältigen Aktivitäten geriet Max Josef Metzger ins Visier der Gestapo. Metzgers ökumenische Friedensverbindungen zu Erzbischof Eidem von Uppsala/Schweden führten am 29. Juni 1943 zu seiner Verhaftung. In einem Schauprozess vor dem Volksgerichtshof wurde er wegen "Hochverrat und Feindbegünstigung" als "allzeit ehrloser Volksverräter" verurteilt und nach acht Monaten in der Todeszelle am 17. April 1944 hingerichtet. 

Dr. Christian Heß, Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Collegium Borromaeum, berichtet anlässlich des 75. Todestag von Max Joseph Metzger (1887-1944) über dessen Verhältnis zum Judentum und über sein christlich geprägtes Friedensengagement gesprochen. Die Mutter des Märtyrers, Anna, geb. Gänshirt, stammte aus Kippenheim

 

 

Dieses Gedenkbuch ist ein Projekt des Jüdischen Museums Emmendingen und das Nachfolgeprojekt einer im Museum stehenden Medienstation, die über das Gedenkbuch hinaus viel Wissenswertes über die Israelitische Gemeinde Emmendingen von 1716 bis 1940, über die heutige Jüdische Gemeinde in Emmendingen und die Museumsarbeit enthält.

Das Gedenkbuch erinnert an die Schicksale von 534 Jüdinnen und Juden, die die Zeit des Nationalsozialismus erleiden mussten. Sie alle wurden entweder in Emmendingen geboren oder sind dort aufgewachsen, oder sind nach der Machtübertragung auf die Nationalsozialisten im Januar 1933 nach Emmendingen gezogen.

Nach der Machtübertragung zogen Emmendinger Jüdinnen und Juden insbesondere nach dem Novemberpogrom in größere Städte, wo sie hofften besser überleben zu können. Vor allem jüngeren Menschen und Familien gelang noch rechtzeitig die Emigration, ehe am 22. Oktober 1940 die in Südwestdeutschland verbliebenen Jüdinnen und Juden ins südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert wurden.

Weitere Info bitte hier klicken: https://juedisches-leben-in-emmendingen.de/memorialbook/

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